Forsa-Politiker-Ranking November Pistorius düpiert Scholz, Wagenknecht bricht ein
19.11.2024, 15:50 Uhr Artikel anhören
Pistorius ist nicht nur der beliebteste Politiker Deutschlands - er baut auch den Vorsprung gegenüber Scholz aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im neuen Ranking der beliebtesten Politiker zeigt sich einmal mehr, wie viel beliebter Verteidigungsminister Pistorius im Vergleich zu Kanzler Scholz ist. CDU-Chef Merz legt dagegen zu. Die größte Bewegung gibt es aber woanders.
Im neuen Politiker-Ranking von Forsa grüßt Verteidigungsminister Boris Pistorius erneut einsam von der Spitze. 57 Prozent meinen, bei ihm sei das Land "in guten Händen". Das sind noch einmal zwei Punkte mehr als im September. Bundeskanzler Olaf Scholz stagniert dagegen bei lediglich 30 Prozent und liegt damit auf Rang 11 der beliebtesten Politiker.
Der Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Friedrich Merz, gewinnt drei Punkte hinzu und erreicht nun 39 Prozent. Nach den CDU-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (47 Prozent, -2) und Daniel Günther (47 Prozent, -2) und CSU-Chef Markus Söder (40 Prozent, -2) bedeutet das Platz 5 im Ranking. Merz ist damit der populärste Bundespolitiker der CDU - vor Generalsekretär Carsten Linnemann (29 Prozent, Platz 12) und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (23 Prozent, Platz 16).
Die größte Bewegung gibt es dagegen auf den hinteren Plätzen des Rankings. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht verliert acht Prozentpunkte. Nur noch 17 Prozent meinen, Deutschland sei bei ihr in guten Händen. Damit liegt sie nur auf Rang 18. Unter den BSW-Anhängern ist der Einbruch noch stärker. Dort büßt sie 11 Prozentpunkte ein. Nur noch 68 Prozent der Unterstützer sind mit ihr zufrieden. Ihre Partei erlebte in den vergangenen Wochen ebenfalls einen Umfrage-Abstieg. Im ebenfalls von Forsa erstellten Trendbarometer ging es von 7 Prozent Ende Oktober auf nun 4 Prozent abwärts.
Pistorius auch Favorit der SPD-Anhänger
Unter SPD-Anhängern wächst die Zustimmung für Pistorius. 75 Prozent sprechen ihm laut der Umfrage das Vertrauen aus, Scholz kommt nur auf 65 Prozent. Damit sind die Unterschiede weniger deutlich als im Wahlvolk insgesamt. Doch im Vergleich zum September legte der Verteidigungsminister um drei Punkte zu, während Scholz drei Punkte verlor. Der Unterschied ist also deutlich gewachsen. Von allen abgefragten Personen genießt SPD-Co-Chefin Saskia Esken mit 36 Prozent den geringsten Rückhalt (-9).
CDU-Chef Merz steigt dagegen bei den eigenen Anhängern spürbar im Ansehen. Um acht Prozentpunkte verbessert sich sein Wert unter Unionshängern auf jetzt 70 Prozent. Besser ist nur der bayerische Ministerpräsident Söder mit 79 Prozent (-1). Anders als im Gesamt-Ranking steht Merz damit auch bei den eigenen Sympathisanten vor den Ministerpräsidenten Wüst (66 Prozent, -2) und Günther (58 Prozent, -5).
Merz ist auch bei Frauen beliebter als Scholz. Das ist bemerkenswert, weil der Kanzler bei Frauen besser abschneidet als bei Männern. 28 Prozent der Männer mögen ihn, bei den Frauen sind es 32 Prozent. Mit dem Kandidaten von CDU und CSU können sich dagegen viel mehr Männer anfreunden. 43 Prozent der Männer finden Merz gut, bei den Frauen sind es 35 Prozent. Merz liegt also selbst bei den Wählerinnen um drei Prozentpunkte vorn. SPD-Politiker Pistorius ist bei Frauen wie Männern nahezu gleich beliebt.
Wissing vor Lindner
Prominenter Neueinsteiger im neuen Politiker-Ranking ist Verkehrsminister Volker Wissing - der nach dem Ende der Ampel-Koalition als einziger FDP-Minister sein Amt behielt und zugleich aus der Partei austrat. Justizminister Marco Buschmann und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger waren dagegen zurückgetreten, nachdem Scholz Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner entlassen hatte.
Es ist eine Pointe dieses Politiker-Rankings, dass Wissing nun mit 26 Prozent vor Buschmann (25 Prozent, -3) und Lindner (23 Prozent, -2) landet. Er war allerdings im September-Ranking gar nicht abgefragt worden. Zuletzt tauchte er im März in der Abfrage auf. Damals kam er auf 27 Prozent. Sein Verbleib in der Ampel hat also kaum Folgen für sein Ansehen gehabt - weder im Guten noch im Schlechten.
Am Ende des Rankings liegen wie beim letzten Mal die AfD-Spitzen Alice Weidel (15 Prozent, -1) und Tino Chrupalla (13, -1). Damit zeigt sich einmal mehr, wie wenig die tatsächlichen Köpfe Zugpferde für die Partei sind. Im aktuellen Trendbarometer für RTL/ntv kommt die in Teilen rechtsextreme Partei auf 18 Prozent.
Für das Politiker-Ranking befragte Forsa zwischen dem 13. und dem 15. November 1504 Menschen in Deutschland. Im Auftrag von RTL und ntv ermittelt das Umfrageinstitut regelmäßig, bei welchen Politikern die Bürger das Land "in guten Händen" sehen. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") bis 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") abgeben.
Quelle: ntv.de