Der Bundeswehrstandort Köln-Wahn ist nach einer Abriegelung wieder geöffnet worden. Die Kaserne werde "in diesen Minuten" wieder geöffnet, sagte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr ZEIT ONLINE am heutigen Mittwochnachmittag.
Weitere Details nannte der Sprecher nicht. Der Standort, zu dem ein Militärflugplatz gehört, war am Morgen abgeriegelt worden, nachdem es zum Verdacht einer möglichen Kontaminierung der Wasserversorgung gekommen war. Soldatinnen und Soldaten konnten die Kaserne weder betreten noch verlassen. Einem Bericht des Spiegels zufolge sind sie aufgefordert worden, kein Leitungswasser zu trinken.
"Bundeswehrangehörigen die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Vorfall zu Schaden gekommen sind wünschen wir schnelle und vollständige Genesung", teilte die Bundeswehr mit. Ob es tatsächlich Geschädigte gab, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte sich zu einer möglichen "Verletzung von Menschen" nicht äußern.
Staatsschutz prüft Sabotageverdacht
In der Kaserne wird derzeit wegen versuchten Einbruchs und eines möglichen Sabotageversuchs ermittelt. An den Ermittlungen sind der Militärische Abschirmdienst (MAD) und der Staatsschutz beteiligt. Erhärtet hat sich der seit Mittwochmorgen bestehende Verdacht bis zum Nachmittag dem Sprecher zufolge nicht, die Ermittlungen seien im Gange. Dem Spiegel zufolge war zuvor ein Loch in einem Zaun gefunden worden.
Die Kaserne in Köln-Wahn beherbergt mehrere Kommandobehörden und militärische sowie zivile Dienststellen der Bundeswehr. Auch die Flugbereitschaft, die für Minister- und Ministerinnenreisen zuständig ist, hat dort ihren Sitz, da die Kaserne direkt an den Flughafen Köln Bonn angrenzt. An dem Standort sollen Tausende Soldaten und zivile Angestellte beschäftigt sein.