Vandalismus im Mariendom
"Gebärende Maria" Statue schwer beschädigt

Esther Strauß' Skulptur "crowning" zeigt die Jungfrau Maria aus einer einzigartigen feministischen Perspektive: gebärend. Das hat derart provoziert, dass der Statue der Kopf von bislang Unbekannten abgesägt wurde.  | Foto: Ulrich Kehrer
  • Esther Strauß' Skulptur "crowning" zeigt die Jungfrau Maria aus einer einzigartigen feministischen Perspektive: gebärend. Das hat derart provoziert, dass der Statue der Kopf von bislang Unbekannten abgesägt wurde.
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Nicht lange stand die "Gebärende Maria", ein Kunstprojekt von Esther Strauß, im Linzer Mariendom. Der feministischen Skulptur wurde heute Vormittag in einem Vandalismusakt der Kopf abgesägt, wie die Diözese Linz bestätigt. 

LINZ. Im Linzer Mariendom sorgt ein Kunstprojekt für Aufruhr. Die Statue "crowning" der Künstlerin Esther Strauß sollte im Jubiläumsjahr der 100-jährigen Domweihe eigentlich Themen, wie Frauenrollen und Geschlechtergerechtigkeit, behandeln. Nach nur drei Tagen Ausstellungszeit fehlt der feministischen Skulptur, die die Jungfrau Maria bei der Geburt zeigt, nun jedoch der Kopf. Heute Vormittag, am 1. Juli, beschädigten bisher unbekannte Täter im "Kunstraum" der Turmkapelle West die Statue mutmaßlich, indem sie ihr das Haupt absägten. 

Täter sind sehr brutal vorgegangen

Die Diözese Linz hatte bewusst eine provokative Installation gewählt. "Wenn wir religiöse Gefühle verletzt haben, tut uns das leid, aber diesen Gewaltakt der Zerstörung und die Verweigerung des Dialogs sowie den Angriff auf die Freiheit der Kunst verurteile ich aufs Schärfste", erklärte Johann Hintermaier, Bischofsvikar für Bildung, Kunst und Kultur. Ursprünglich sollte die Statue drei Wochen ausgestellt werden. "Die Besucherinnen und Besucher wurden sehr sanft an die Skulptur herangeführt. Sie sahen beim Eintritt in den Raum zunächst den Rücken Mariens, sie mussten sich ihr annähern und ihre eigene Perspektive finden“, so Martina Resch, Theologin an der Katholischen Privat-Universität Linz und eine der Initiatorinnen des Projektes. Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer zeigt sich in einer ersten Reaktion schockiert von dem Vandalismusakt. „Kirchenraum war und ist in Linz auch immer Kunstraum. Ich schätze die Offenheit der Kirche, der Diözese Linz, des Mariendoms, sich auch mit zeitgemäßen Themen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Eine mutwillige Zerstörung ist ein feiger Anschlag auf die Freiheit der Kunst“.

Keine Besichtigung mehr möglich

„Die meisten Marienbildnisse wurden von Männern angefertigt und haben dementsprechend oft patriarchalen Interessen gedient. Die Theologin Martina Resch hat es gut auf den Punkt gebracht: In ‚crowning‘ bekommt Maria ihren Körper zurück. Wer auch immer den Kopf der Skulptur entfernt hat, ist sehr brutal vorgegangen. Diese Gewalt ist für mich ein Ausdruck davon, dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen. Dem müssen wir ganz entschieden entgegentreten“, äußert sich Strauß zum Vandalismusakt. Die Skulptur kann aktuell nicht mehr besichtigt werden. Der Fall wurde polizeilich zur Anzeige gebracht.

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