„Ich bin der, den ihr sucht...“: Attentäter von Solingen hat sich gestellt!
Am späten Abend stellt sich ein Mann (hinten verdeckt zwischen Polizisten) bei der Polizei und sagt, er sei der Täter
Solingen - Knapp 26 Stunden nach dem Terror vom Solinger Volksfest mit drei Toten und acht zum Teil schwer Verletzen hat sich der Täter in der Nacht der Polizei gestellt.
Vom strömenden Regen durchnässt und noch blutbeschmiert ging der Mann kurz nach 23 Uhr auf die Beamten zu und sagte nach BILD-Informationen: „Ich bin der, den ihr sucht ...“ Er hatte sich offenbar seit der Tat in einem Hinterhof versteckt.
Bei dem Mann soll es sich um den Syrer Issa al H. (26) handeln.
Wie der „Spiegel“ zuerst berichtete, sei er 2022 nach Deutschland gekommen und habe in Bielefeld einen Asylantrag gestellt. Weil er aus einem Bürgerkriegsland kam, durfte er in der Bundesrepublik bleiben („subsidiärer Schutz“). Als Islamist ist er bisher nicht aufgefallen.
Nachdem der mutmaßliche Täter sich gestellt hat, wird er anschließend in einem Polizeiwagen weggefahren
Die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Messerattacke für sich. Ein „Soldat“ des IS habe den Angriff „auf eine Versammlung von Christen in der Stadt Solingen in Deutschland“ am Freitag verübt, teilte das IS-Propaganda-Organ Amaq im Onlinedienst Telegram mit.
Der Angreifer habe damit „Rache“ für Muslime in den Palästinensergebieten und anderswo auf der Welt geübt.
Wenige Stunden bevor sich der mutmaßliche Messer-Mörder stellte, hatte das SEK ein Asylheim in Solingen gestürmt und einen 36-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Er sei aber „nicht der gewesen, den wir von Anfang an im Visier hatten“, so NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) kurz vor Mitternacht in der ARD. „Der, den wir den ganzen Tag gesucht hatten, den haben wir jetzt in Gewahrsam.“ Zudem habe man Beweisstücke sichergestellt.
Welche Rolle der im Asylheim festgenommenen Mann bei dem Anschlag spielte, blieb zunächst unklar.
Das Attentat von Solingen
Ein Mann hatte am Freitagabend auf einem Jubiläumsfest der Stadt Solingen im Bergischen Land offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik.
Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau wurden getötet. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer.